NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer wochenlangen Rekordjagd an den US-Börsen ist diesen am Dienstag ein wenig die Luft ausgegangen. Zwar hatten der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 im frühen Handel nochmals Höchstmarken erreicht. Im weiteren Verlauf gaben die beiden Börsenbarometer die Gewinne aber wieder ab.
Zuletzt lag der S&P-500-Index mit 0,3 Prozent im Minus bei 6.372 Punkten. Der Nasdaq 100 gab um 0,1 Prozent auf 23.333 Zähler nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,5 Prozent auf 44.600 Punkte.
Möglicherweise drücken die Verhandlungen zwischen den USA und China über eine Verlängerung der Zollpause auf die Stimmung der Anleger. Denn beide Staaten wollen sich in ihrem schwelenden Handelsstreit vorerst nicht auf eine Verlängerung festlegen. Beide Seiten ließen nach zweitägigen Handelsgesprächen in Stockholm offen, ob die Pause noch einmal verlängert wird. Die derzeit geltende Pause läuft am 12. August aus.
Der Dow Jones Industrial wurde von den Kursverlusten der Aktien von Merck & Co, Unitedhealth (Im Portfolio von Thomas Fürst+1.419,2 %) und Boeing (Im Portfolio von Stefan Lüpertz+365,9 %) zurückgehalten. Der Krankenversicherer Unitedhealth enttäuschte mit dem neuen Gewinnziel für 2025 die Erwartungen, der Kurs sackte um 5 Prozent ab.
Der Pharmariese Merck & Co hat in China mit einem dramatischen Nachfrageeinbruch bei seiner Impfung Gardasil zu kämpfen. Der vor einiger Zeit verhängte Lieferstopp in die Volksrepublik wird noch mindestens bis zum Jahresende andauern. Der Merck-Kurs fiel um 3,4 Prozent.
Für den krisengebeutelten Flugzeughersteller Boeing geht es wieder ein Stück aufwärts. Im zweiten Quartal lieferte der US-Konzern deutlich mehr Passagier- und Frachtjets aus und verbrannte weniger Geld als gedacht. Nachdem der Kurs seit Jahresbeginn aber um ein Drittel gestiegen war, nahmen Anleger Kursgewinne mit, die Aktie verlor 3,6 Prozent.
United Parcel Service sackten um fast 10 Prozent ab. Der Logistikkonzern gibt weiterhin keine Prognose für das laufende Jahr und begründete das mit anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten.
Papiere von Spotify (Im Portfolio von Christoph Scheuch+87,8 %) brachen um fast 11 Prozent ein. Der Musikstreamer ist zuletzt nicht mehr so stark gewachsen wie noch zum Jahresauftakt. Zudem rutschte der Konzern unter dem Strich in die roten Zahlen.
Daneben bewegten auch Übernahmen die Kurse. Anteile des Anlagenbauers Chart Industries (Im Portfolio von Christoph Gum+41,1 %) sprangen um 16 Prozent nach oben. Der Erdöl-Dienstleister Baker Hughes will das Unternehmen für 13,6 Milliarden US-Dollar übernehmen. Aktien von Baker Hughes verloren 1,8 Prozent.
Die Aussicht auf eine Übernahme des israelischen Cybersecurity-Spezialisten Cyberark (Im Portfolio von Uwe Eilers+209,7 %) durch das Branchenschwergewicht Palo Alto Networks (Im Portfolio von Maximilian Müller+149,5 %) ließ die Aktien von Cyberark auf ein Rekordhoch springen. In der Spitze ging es für die Papiere um 18 Prozent auf 452 US-Dollar nach oben. Zuletzt betrug das Plus noch 12 Prozent. Palo Alto verloren dagegen 4,5 Prozent. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf informierte Personen, Palo Alto befinde sich in Gesprächen über einen Kauf von Cyberark. Es wäre eine der größten Übernahmen in der Branche in diesem Jahr.
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