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Top- und Flop-Aktien: Wo wikifolio Trader 2025 ein- und ausstiegen

Wie bullish oder bearish die wikifolio Trader auf eine Aktie sind, lässt sich zum Beispiel an der steigenden oder fallenden Zahl an wikifolios, die die Aktie enthalten, festmachen. Wir schauen uns an, welche Titel 2025 in der Gunst der Trader gestiegen und welche gefallen sind.

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Quelle: wikifolio.com

Es zeigt sich ein recht eindeutiges Bild: Der Rüstungs-Hype hat seine Spuren hinterlassen, die Aktien der Branche hielten im Jahresverlauf einmal mehr Einzug in viele zusätzliche wikifolios. Auch die politischen Entwicklungen in den USA blieben nicht folgenlos. Und: So manches Unternehmen hat 2025 die große Börse-Bühne verlassen – und verschwand im Zuge dessen auch aus den Portfolios der wikifolio Trader.

Alles ist relativ – auch die „Flops“ seit Jahresanfang

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Varta und Encavis sind nicht mehr börsennotiert, weshalb beide auf wikifolio keine Rolle mehr spielen. Tesla hat Imageprobleme, weshalb die Aktie jetzt in 134 wikifolios weniger vertreten ist als noch zum Jahresstart.

Varta – Delisting und Totalverlust für Aktionäre

Anfang des Jahres war die Varta-Aktie noch in 192 wikifolios vertreten. Mittlerweile ist der kriselnde Batteriekonzern aber nicht länger börsennotiert und daher auch auf wikifolio kein Thema mehr. Warum? Der österreichische Unternehmer Michael Tojner und der deutsche Sportwagenbauer Porsche sind seit März alleinige Eigentümer von Varta – entsprechend wurde auch der Handel an der Frankfurter Börse eingestellt.

Varta hat mit schwacher Nachfrage, steigenden Produktionskosten und hartem Wettbewerb im Batteriegeschäft zu kämpfen. Hinzu kommen finanzielle Schwierigkeiten, die durch hohe Investitionen in neue Technologien und Produktionskapazitäten verstärkt wurden.

Im Rahmen eines umstrittenen Sanierungskonzepts wurde im Frühjahr das Grundkapital auf null gesetzt, womit alle Aktionäre defacto enteignet wurden. In der Folge wurde das Kapital wieder erhöht – und Tojner und Porsche Alleineigentümer. Dies hat heftige Kritik ausgelöst. Kleinaktionäre blitzten vor Gericht allerdings mit allen Klagen gegen die Enteignung ab.

Encavis – KKR und Viessmann übernehmen Versorger

Encavis wurde bereits 2024 von einem Investorenkonsortium um die US-Beteiligungsgesellschaft KKR und das deutsche Familienunternehmen Viessmann übernommen. Per Ende Januar 2025 wurde das Delisting-Erwerbsangebot abgewickelt. Als Entschädigung bekamen Aktionäre eine Barabfindung von 17,50 Euro je Aktie, was dem Kurs des Übernahmeangebots entsrach. Damit verabschiedete sich der Solar- und Windkonzern von der Börse. Anfang des Jahres war die Aktie noch in 147 wikifolios vertreten.

Tesla – Polit-Eskapaden und Absatzeinbruch

Nachdem die Tesla -Aktie Anfang des Jahres noch in 912 wikifolios vertreten war, waren es zuletzt nur mehr 778. Mit einem Popularitäts-Rückgang von 134 wikifolios ist der Titel 2025 absolut der größte Verlierer – zumindest von jenen Aktien, die weiterhin börsennotiert sind.

Was ist passiert? Das u.a. durch das politische Auftreten von Elon Musk ramponierte Image des Unternehmens belastet die Nachfrage. Erst Anfang Juli hat Tesla die Erwartungen der Analysten mit seinen weltweit 384.122 verkauften Fahrzeugen im zweiten Quartal knapp verfehlt und einen Rückgang von 13,5 % vermelden müssen. In Deutschland sind die Neuzulassungen im ersten Halbjahr sogar um 58,2 % eingebrochen, obwohl der Markt insgesamt wächst.

Tesla selbst (und alle Tesla-Bullen) hoffen auf eine Trendwende durch die Software für das autonome Fahren und den humanoiden Roboter – aber auch der Start der autonomen Tesla-Robotaxis in Austin verlief gelinde gesagt holprig.

Es spricht einfach alles gegen ein Investment in Tesla.

Christian Scheid
Scheid

Auch wenn der Rückgang der Zahl an wikifolios, die Tesla enthalten, eine recht deutliche Sprache spricht, sorgt der E-Auto-Pionier weiter für geteilte Meinungen. Christian Scheid ( Special Situations long/short ) meidet die Aktie – und zwar nicht nur wegen des Rückgangs der Absatzzahlen: „Der Streit zwischen Tesla-Chef Elon Musk und US-Präsident Donald Trump ist wieder aufgeflammt. Nachdem Musk erneut das von Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz heftig attackierte, schlug Trump zurück und drohte sogar damit, Musk des Landes zu verweisen. Kurzum: Neben der absurd hohen Bewertung spricht einfach alles gegen ein Investment in Tesla.“

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cde

Kennzahlen

  • +863,5 %
    seit 09.11.2013
  • EUR 16.092.499,97
    Investiertes Kapital
  • +14,0 %
    Performance (1 J)
  • 12,2 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +21,2 %

wikifolio Trader Maximilian Rahn sieht das anders. Für ihn ist die Tesla-Aktie „ein klarer Tenbagger in 5 bis 10 Jahren, wenn das Unternehmen es schafft, generelles autonomes Fahren wirtschaftlich sinnvoll zu skalieren“. Eine Entscheidung zu diesem potenziellen Wendepunkt in der Firmengeschichte erwartet Rahn in den kommenden 12 bis 18 Monaten. In seinem wikifolio Bambus Ultra liegt Tesla auf Platz 2 mit einem Portfolioanteil von 16 %.

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cde

Kennzahlen

  • +452,8 %
    seit 31.12.2018
  • EUR 75.022,65
    Investiertes Kapital
  • +45,0 %
    Performance (1 J)
  • 57,4 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +25,8 %

Mehr dazu in "Tesla mit schwachen Absätzen und steigenden Kursen"

PayPal – Post-Covid-Sorgenkind mit Comeback-Chance

PayPal war zuletzt noch in 783 wikifoios vertreten – nach 880 Anfang des Jahres. Damit muss auch der Zahlungsanbieter mit einem deutlichen Rückgang der Beliebtheit kämpfen. Die Aktie liegt seit Jahresanfang 12 % im Minus – und hat damit etwa den Nasdaq 100, der auf einen Zugewinn von 8 % kommt, massiv underperformed. Auch wenn sich das Papier zuletzt erholen konnte, vom ehemaligen Hype aus Corona-Zeiten ist wenig übrig. Die Aktie notierte im Hoch bei über 300 US-Dollar. Das war 2021. Heute steht der Titel bei nur 75 Dollar.

Die Anzahl der Trades zeichnet für Paypal indes ein anderes Bild. Die Aktie wurde in den letzten 7 Tagen 111x gehandelt, auf Monatssicht sogar 305x. Die Kaufquoten sprechen mit 82 respektive 61 % deutlich für die Aktie.

Ein großes Problem von PayPal ist der intensive Wettbewerb mit anderen Zahlungsdienstleistern und Technologiegiganten. Neben Apple Pay und Google Pay konkurriert das Unternehmen mit Block oder Adyen und auch mit traditionellen Finanzinstituten. Große Hoffnungen ruhen auf dem neuen Management und strategischen Initiativen, sowie neuer Partnerschaften und einer besseren Integration der Angebote. Darüber hinaus spricht laut Stefan Waldhauser, der die Aktie in seinem wikifolio High-Tech Stock Picking hält, die Bewertung für PayPal. Die Aktie handelt laut aktien.guide bei einem erwarteten KGV von 14,4, und ist damit deutlich günstiger zu haben als Block (24,8) oder Adyen (41). Spannend dürfte es am 29. Juli werden, wenn PayPal seine Quartalsergebnisse präsentiert. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 1,29 US-Dollar je Aktie – das wäre ein Plus von 8,4 % im Vergleich zum Vorjahr.

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Kennzahlen

  • +233,9 %
    seit 12.06.2016
  • EUR 9.555.412,66
    Investiertes Kapital
  • +0,5 %
    Performance (1 J)
  • 33,5 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +12,5 %

Die „Tops“ – Gewinner der (geo-)politischen Börsen

Novo Nordisk kommt nach dem massiven Kurssturz nach dem Hype rund um Abnehmmedikamente nur langsam aus dem Tal der Tränen heraus. Die wikifolio Trader sind dennoch zuversichtlich. Bei den Rüstungsaktien stellt sich eine andere Frage: Anhaltender Hype oder doch Blase?

Rheinmetall und Co. - Rüstung ist en vogue

Dass die deutschen Rüstungsschmieden Rheinmetall , Hensoldt und Renk auch 2025 zu den großen Gewinnern zählen, verwundert nicht. Europa rüstet im Lichte der russischen Aggression gegen die Ukraine auf und nimmt dafür Milliarden in die Hand. Darüber hinaus hat die Nato kürzlich beschlossen, dass die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten künftig 5 % ihres BIP betragen sollen – nach dem bisherigen Ziel von gerade einmal 2 %. Seit Jahresanfang kletterten die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt um jeweils 200 %, Renk konnte sogar um 280 % zulegen.

Auf Monatssicht ist allerdings die Luft ein wenig raus – die Branchentitel handeln großteils seitwärts oder gaben leicht nach. Bullen sagen: Völlig normal nach der Rally. Bären warnen vor dem Platzen einer Blase.

Mehr dazu in "Hype vorbei? Warum Rüstungsaktien trotz allem auch mal fallen…"

Auf wikifolio.com stecken die Aktien heute jedenfalls in deutlich mehr wikifolios als zu Beginn des Jahres. Alle drei steigerten sich um ca. 80 wikifolios, in denen sie enthalten sind. Am beliebtesten ist und bleibt vorerst Rheinmetall – die Aktie war zuletzt in 527 wikifolios vertreten (444 waren es Anfang 2025). Aufgrund des niedrigeren Ausgangswertes konnten Renk und Hensoldt ihre Popularität aber relativ stärker steigen. Renk steckt heute in 121 wikifolios – fast eine Verdreifachung zu den 42 vor einem halben Jahr. Hensoldt ist nun in 217 wikifolios vertreten – nach 131 zuvor.

Novo Nordisk – schleppende Erholung läuft

Der Pharmakonzern Novo Nordisk ist heute in 91 wikifolios mehr vertreten als noch zu Anfang des Jahres – insgesamt steckt der Titel in 680 Portfolios. Das kommt überraschend, denn die Aktie hat 2025 YTD 28 % ihres Wertes eingebüßt. Nur schleppend verläuft die Kurserholung seit dem Tief im April. Gerade Ende Juni kam die Aktie aufgrund negativer Nachrichten erneut unter Druck. So überraschte das Unternehmen mit der Meldung, dass man die im April gestartete Kooperation mit Hims & Hers Health beim Verkauf des Abnehm-Präparats Wegovy wieder beendet hat. Begründet wurde dieser Schritt mit den Marketingmethoden des ehemaligen Partners sowie dem fortgesetzten Verkauf von Wegovy-Nachahmerpräparaten.

Trotzdem gehen die wikifolio Trader mehrheitlich davon aus, dass die Trendwende gelingen wird. So zeigt das Trading-Sentiment für die Aktie über alle Zeitebenen hinweg einen deutlichen Kaufüberhang.

Mehr dazu in "Novo Nordisk-Aktie auf der Suche nach dem Boden"

Palantir – Begünstigter des Trump-Regimes auf Höhenflug

Die Palantir -Aktie zählt seit Jahresanfang zu den großen Gewinnern. Getrieben u.a. von Großaufträgen der US-Regierung unter Donald Trump stieg die Aktie 2025 bislang um fast 85 %. Aktuell ist sie in 624 wikifolios vertreten – das sind 71 mehr als noch zu Jahresanfang.

Richard Dobetsberger hält die Aktie in seinem wikifolio UMBRELLA . Ende Juni kommentierte er: „Auf strategischer Ebene hat Palantir seine Stellung als führender Verteidigungsauftragnehmer weiter ausgebaut.“ Dabei verwies Dobetsberger auf einen milliardenschweren Auftrag des US-Verteidigungsministeriums. Dass Palantir umstritten ist, dürfte dem Trader bewusst sein. So ergänzt er: „Das Unternehmen gerät politisch unter Druck, insbesondere im Hinblick auf seine Nähe zu konservativen Machtstrukturen in den USA. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hat offengelegt, dass Stephen Miller, ehemaliger stellvertretender Stabschef und enger Vertrauter von Donald Trump, eine bedeutende finanzielle Beteiligung an Palantir hält. Diese Enthüllung hat Besorgnis über mögliche Interessenkonflikte ausgelöst – insbesondere deshalb, weil Palantir voraussichtlich von Trumps geplanten Maßnahmen zur verschärften Durchsetzung der Einwanderungsgesetze profitieren könnte.“ Dennoch hält Dobetsberger an der Palantir-Position im wikifolio fest: „Palantir verzeichnet seit dem Kauf im UMBRELLA-Portfolio einen deutlichen Kursgewinn und zählt weiterhin zu den profitabelsten Positionen. Trotz politischer Kontroversen bleibt das Unternehmen strategisch stark positioniert und profitiert von der wachsenden Bedeutung künstlicher Intelligenz im Verteidigungs- und Sicherheitssektor.“

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cde

Kennzahlen

  • +3.850,7 %
    seit 16.09.2012
  • EUR 169.389.552,96
    Investiertes Kapital
  • +22,2 %
    Performance (1 J)
  • 28,4 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +33,5 %

Auch wenn Palantir, begünstigt durch das Trump-Regime, derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmt: Der Absturz der Aktie ist wohl nur eine Frage der Zeit. Valuation matters!

Stefan Waldhauser
stwBoerse

Natürlich gibt es auch skeptische Stimmen, was die weiteren Aussichten für die Aktie betrifft. Stefan Waldhauser geht mit der Palantir-Aktie hart ins Gericht: „Nach dem jüngsten Höhenflug wird Palantir bei Kursen von 130 US-Dollar mit mehr als dem 90-fachen des Umsatzes, dem 200-fachen des Cashflows oder dem 500-fachen des Nettogewinns bewertet. Dies ist weit entfernt vom tatsächlichen Wert des Unternehmens. Auch wenn das Unternehmen, begünstigt durch das Trump-Regime, derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmt, mit seinen fundamentalen Ergebnissen von Rekord zu Rekord eilt und in den sozialen Medien eine riesige Fangemeinde unter den Massen von Kleinanlegern hat: Der Absturz der Palantir-Aktie ist wohl nur eine Frage der Zeit. Valuation matters!“

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