Ich investiere seit 14 Jahren in Wertpapiere. Meine "Initialerfahrung" habe ich - damals nur als Beobachter - beim Börsengang der Telekom gemacht. Ich habe damals nicht verstanden, warum man in ein Unternehmen mit zu der Zeit so offensichtlich schlechten Fundamentaldaten und einer ebenso offensichtlich geringen Zukunftsorientierung investieren sollte und einigen Bekannten davon abgeraten. Nachdem die Aktien dann aber zunächst wirklich gut performten wurde mir das nicht gerade gedankt. Später setzte sich dann allerdings tatsächlich die fundamentale Bewertung doch(negativ) durch... Das war eine interessante Erfahrung sowohl bezüglich der kurzfristigen Marktpsychologie - man würde heute sagen zur Bedeutung des "Momentums" - als auch zu den langfristigeren Wirkmechanismen.
Letztlich hat beides immer wieder eine große Bedeutung. Die Konsequenz für mich ist, daß ich nur Werte ins Portfolio nehme, die beides aufweisen: ein aktuell gutes Momentum und eine fundamental solide Perspektive. ich würde mich damit als wachstumsorientierten Anleger bezeichnen, der kurzfristige Risiken akzeptiert aber keine nachhaltig problematischen Werte, die nur momentan in Mode sind.
Neben diesen Unternehmens-bezogenen Kriterien versuche ich auch übergeordnete langfristige Trends in die Auswahlentscheidungen eingehen zu lassen, etwa die Frage der langfristigen Werthaltigkeit von EUR und USD zu anderen Währungen. Selbst wenn niemand hier die Entwicklung auf den verschiedenen Zeitskalen wirklich vorhersagen kann, kann man sich doch auf verschiedene Szenarien einstellen indem man gewisse Diversifikationen anstrebt.
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