Ludwig Fischer

Für den persönlichen Vermögensaufbau sind zwei wesentliche Punkte zu beachten: 1. Die Diversifikation in verschiedene Assetklassen (verschiedene Sachwerte und festverzinsliche Wertpapiere) wird maßgeblich durch das Alter, das steuerliche (persönliche) Umfeld und den vorhandenen investierbaren Kapitalstock beeinflusst. 2. Die Strategie in der jeweiligen Assetklasse sowie die Wahl der Anlageprodukte, mit deren die Strategie umgesetzt wird, werden durch das akzeptierte Risiko des Gesamtportfolios und der Einzelpositionen (= Leidensfähigkeit im Crash), die Kosten der Produkte und der täglich benötigten Zeit zur Umsetzung der Anlagestrategie bestimmt. Die von mir entwickelten Wikifolios beschränken sich auf den Bereich Vermögensaufbau und lassen sich als Ausgewogen bis Wachstumsorientiert einstufen. Die Ziele meiner Portfolios sind ein kontinuierliches Wachstum und ein geringer Maximum Drawdown sowie eine geringe Maximum Under-Water-Period. „Die Tatsache, dass risikoarme Aktien bessere Renditen generieren, ist eine bemerkenswerte Anomalie im Finanzwesen, die umso bemerkenswerter ist, weil sie dauerhaft funktioniert und in sich schlüssig ist“. Meine 10 Investmentregeln für einen vernünftigen, nachhaltigen und langfristigen Vermögensaufbau: 1. Rücklagen 6 Monatsgehälter auf zwei Girokonten, in Bar sowie klassische Tauschmittel wie Lebensmittel, Alkohol, Zigaretten und Münzen. Weiterer Kapitalbedarf der in den nächsten 10 Jahren abzusehen ist soll per ETFs/Fonds in Staats- sowie Unternehmensanleihen mit dem Rating Investment Grade sowie mit kurz- bis mittelfristen Laufzeiten vorgehalten werden. 2. Assetklassen Aktien sind langfristig die schwankungsärmste sowie renditeträchtigste Anlage, damit neben Cash die beiden Hauptbestandteile der Geldanlage. Möglich ist zudem ein Eigenheim das wirtschaftlich teilautark ist. Einnahmen aus einer Mietwohnung höchstens um den persönlichen Grenzsteuersatz von 25% zu erreichen. http://www.steuerlinks.de/steuertabelle-grundtabelle.html Bei einer langfristen Aktien-Strategie sollte man sich folgende Grafik immer vor Augen halten: http://static.boerse.de/images/Infografiken/aktien/Aktien-Zyklen.png 3. Marktumfeld Neue Investitionen nur bei positivem Marktumfeld nach Gebert-Indikator, Ölpreis und LEI-Index. Die Investitionsquote kann bei negativem Marktumfeld reduziert werden. Weitere Infos zur Marktumfeldanalyse: nach Gebert: http://www.gebert-börsenindikator.de/ nach LEI-Index: http://www.conference-board.org/data/bcicountry.cfm?cid=1 4. Step-by-Step Einstieg Da es nicht möglich ist den perfekten Einstiegspunkt vorauszusagen, ist das Kapital in Tranchen - über wenige Jahre - zu verteilen. 5. Defensive Branchen Investitionen in Unternehmen die sich den Branchen Nahrungsmittel & Getränke, Gesundheit & Demographie, Haushalts & Konsumgüter zuordnen lassen. Die potentielle vierte Branche Infrastruktur, Immobilien & Versorger, befindet sich derzeit im Wandel und wird daher aktuell nicht berücksichtigt. Die ersten rund 30.000€ sollen gleichmäßig per ausschüttende ETFs auf diese drei Branchen verteilt werden. Damit wird der Sparerpauschbetrag von aktuell 801€ p.a. ausgeschöpft wird und das bei akzeptabler Diversifikation. Danach empfiehlt es sich die Erweiterung des Depots durch Einzelaktien, die man persönlich diesen Branchen zuordnet. Generell gilt, dass je nach Definition 15-30 Einzelaktien ausreichend sind um unsysthemische Risiken zu elimnieren. Weitere Infos zur Anlagestrategie: http://www.finanzmonitor.com/wp-content/uploads/2010/07/Diversifikation-Anzahl-Aktien.gif http://www.ishares.com/de/ http://www.focus.de/finanzen/boerse/defensivstrategie-fliegen-statt-wellenreiten_aid_1011896.html http://www.focus.de/finanzen/boerse/megatrends-die-masse-machts_id_3792303.html http://www.focus.de/finanzen/news/mars-coca-cola-unilever-nestle-diese-zehn-konzerne-lenken-ihren-einkaufswagen_id_3906710.html http://www.focus.de/finanzen/boerse/anlagestrategie-defensive-gewinnt-spiele_id_4071837.html http://www.focus.de/finanzen/boerse/dax-ergaenzung-duerftig-aufgetischt_id_4104546.html http://www.focus.de/finanzen/boerse/kursgewinne-nutzen-so-sicher-sind-aktien_id_4285843.html http://www.focus.de/finanzen/boerse/anlagestrategie-ruhe-statt-sturm_id_4435021.html 6. Währungsraum und Größe Sitz der global aufgestellten Blue-Chip Unternehmen in Ländern mit Rechtssicherheit sowie möglichst Quellensteuer vermeiden. Weitere Infos zur Quellensteuer: http://www.bzst.de/DE/Steuern_International/Auslaendische_Quellensteuer/auslaendische_quellensteuer_node.html 7. Dividendenaristokraten Aktien die mindestens 10 Jahre ihre Dividende kontinuierlich gesteigert haben mit akzeptabler Ausschüttungsquote (deutlich unter 100%). Weitere Infos zu DividendenAristokraten und aktuelle Dividenden Meldungen: http://awscdn.streetauthority.net/sites/default/files/ckeditor-images/DividendAristocratsVsS%26P500.jpg https://www.spdrseurope.com http://www.mydividends.de/ 8. Renditebetrachtung Renditedreieck: Kursperformance der letzten 10 mindestens 7% pro Jahr. Weitere Kennziffer ist die zu erwartende Dividendenrendite in 10 Jahren, die sich aus der Betrachtung der Dividendensteigerungsrate der vergangenen 10 Jahre und der aktuelle Dividendenrendite ergibt. 9. Risikobetrachtung Renditedreieck: max 4 Verlustjahre, maximum Drawdown von 40% , maximum Under-Water-Period von 4 Jahren in den letzten 10 Jahren. Weitere Infos zum Renditedreieck: http://www.boerse.de/ 10. Verkäufe und Rebalancing ETFs/Aktien können verkauft werden, wenn sie nicht mehr den Anforderungen entsprechen oder das Marktumfeld negativ wird (Reduktion der Investionsquote). Ein Rebalancing der Positionsgrößen kann am pragmatischsten entweder durch Reduzierung der Position oder durch weiteren Zukauf neuer Aktien, damit Erhöhung des investierbaren Kapitalstocks geschehen. show more